Immobilie nach der Corona-Krise verkaufen?

Männer, spielt Ihr mit dem Gedanken Eure Immobilie jetzt zu veräußern, weil Ihr Euer Haus ggf. nicht mehr halten könnt oder die Immobilienpreise heruntergehen? Ob es Sinn macht die (vermietete) Immobilie zu veräußern oder nicht lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten. Ich habe Euch die Argumente einmal gegenübergestellt. Lasst sie einfach auf Euch wirken. 🙂

Bei diesem Vergleich muss klargestellt sein, dass es hierbei keines Wegs um die Betrachtung der Lebensqualität in einer selbstgenutzten Immobilie geht. Teilweise geht es auch gar nicht anders, als die eigene Immobilie mit der eigenen Familie zu bewohnen, da die Mieten in den Innenstädten stetig steigen und man in der eigenen Immobilie zumindest eine kleine Kalkulationssicherheit in Bezug auf die Kosten hat. Daher als Klarstellung: Es geht hier um die (möglicher Weise) zusätzliche Immobilie als Art der Kapitalanlage, die nicht selbstgenutzt wird, sondern vermietet ist.

Die Pro-Argumente

  1. Aktuell sind die Immobilienpreise so hoch wie noch nie. Das ist mit Sicherheit eines der schlagenden Argumente. Viele Denken sich: „Jetzt weiß ich, was ich für meine Immobilie bekomme- aber In 5-10 Jahren nicht“.
  2. Außerdem kann ich momentan die Liquidität am Kapitalmarkt (Fonds, Aktien, ETFs) jetzt richtig gut investieren, da die Aktienkurse gefallen und verhältnismäßig günstig sind. So wird die Rendite höher sein, als der Mietzins
  3. Vielleicht kann Ich mir die monatlichen Raten (wegen Kurzarbeit, etc.) nicht mehr leisten, daher könnte ich die Immobilie jetzt verkaufen.
  4. Meine Immobilie befindet sich auf dem Land und es finden sich bestimmt immer weniger Käufer
  5. Es gibt einen Sanierungsstau bei meiner Immobilie. Ich müsste unglaublich viel Geld investieren, um die Immobilie wieder flott zu machen, daher verkaufe ich sie besser jetzt
  6. Die Mieter zahlen die Miete nicht regelmäßig bzw. pünktlich – ich möchte den Ärger und die Lauferei nicht mehr haben
  7. Ich möchte mich zur Ruhe setzen und brauche das Geld für meinen Lebensabend

Die Argumente lesen sich gut, oder? Es gibt also einige Gründe für den Verkauf. Das Geld könntet Ihr einmalig oder sukzessive mittels Robo-Advisor in ETFs ohne großen Aufwand investieren. Dazu könnt Ihr einfach aus der Liste einen Robo-Advisor aussuchen, dort ein Depot eröffnen und los gehts. Hier die meiner Meinung nach besten Robo-Advisor, die es aktuell in Deutschland aktuell gibt:

Ob Ihr eine einmalige Investition tätigt oder das Geld nach und nach mittels Sparplan einzahlt spielt auch eine wichtige Rolle. Durch die aktuell nicht mehr ganz so niedrigen Kurse, könnte es Sinn machen einen Teil des Verkaufserlöses sofort zu investieren und den anderen Teil Mithilfe eines Sparplans nach und nach zu sparen. Ich persönlich würde 20-30% sofort investieren und abhängig von der Gesamtsumme 2-4% in monatlichen Raten bis der Betrag voll investiert ist.

Wie viel Risiko bei der ETF-Investition eingegangen werden soll, könnt Ihr bei der Eröffnung des Depots ganz individuell Eurer Risikoneigung angeben. Oder anders ausgedrückt, der Robo-Advisor ist gesetzlich dazu verpflichtet Euch nach Euren Erfahrungen im Bereich der Kapitalanlage zu fragen und schätz so Eure persönliche Risikoneigung ein. Ihr könnt auch angeben, dass Ihr überhaupt keine Schwankungen eingehen möchtet – dann ist die Rendite relativ gering, aber Ihr geht wenig bis gar kein Risiko ein.

Für alle anderen, die mit einer 100%igen Sicherheit und sehr geringen Zinsen leben können, empfiehlt sich ein Tagesgeldkonto. Dabei muss lediglich beachtet werden, dass die Einlagensicherung je Kunde meist auf 100.000 € begrenzt ist. Heißt: Wenn eine Bank wirklich Pleite gehen sollte und diese dem Europäischen Einlagensicherungsfonds angehört, ist die gesetzliche Entschädigung auf 100.000 € je Kunde begrenzt. Daher solltet Ihr bei einem Betrag von 400.000 € auch vier Tagesgeldkonten bei 4 unterschiedlichen Banken haben. Hier der aktuelle Vergleich von Anbietern fürs Tagesgeld:

Die Contra-Argumente

  1. Veräußerungsgewinne von Immobilien, die nicht selbstgenutzt werden und weniger als 10 Jahre gehalten werden, unterliegen der s. g. Spekulationssteuer. Sprecht mit Eurem Steuerberater, welche Höhe auf Euch zukommen könnte.
  2. Auch wenn die Immobilienpreise nach der Corona-Pandemie etwas zurückgehen sollten, ist das kein Problem, denn sie sind in Deutschland teilweise zu extrem gestiegen. Man sollte jedoch genauer prüfen, ob die Gebäudesubstanz in Ordnung ist oder evtl. eine Sanierung die Immobilie aufwertet
  3. Durch die Corona-Pandemie ist den Leuten bewusst geworden, worauf es wirklich ankommt. Die Sichtweise der Menschen in Bezug auf Immobilien hat sich grundsätzlich geändert. Wenn Ihr die Immobilie an jemanden verkauft, der sie selbst nutzen möchte, habt Ihr einen großen Verhandlungsvorteil – und das auch in Zukunft! Gerade große Grundstücke mit einer Immobilie und großem Garten fernab des Alltagstrubels der Großstand rücken in den Focus der Bevölkerung. Dafür nehmen die Menschen gerne eine halbe Stunde Fahrtzeit zur Arbeit in Kauf. Hauptsache die Kinder können während eines erneuten Pandemie-Shut-Downs in den Garten und draußen spielen.
  4. Falls Euch die Kosten und die Finanzierungsrate der Immobilie aktuell zu hoch sind, sucht das Gespräch mit Eurer Bank. Ggf. gibt sie Euch einen Überbrückungskredit oder kann die Laufzeit des Darlehens verlängern. Somit sinkt die monatliche Rate und Ihr könnt die schwere Zeit während der Kurzarbeit gut überstehen. Auch andere Möglichkeiten führen dazu, dass ihr die Immobilie halten könnt. Schon mal über Mieterhöhungen nachgedacht? Vielleicht nutzt Ihr den nächsten Mieterwechsel, um die Kaltmiete zu erhöhen. Gute Argumente für eine Mieterhöhung ist immer eine Sanierung, womit wir schon beim nächsten Argument wären:
  5. Die Zinsen sind immer noch so niedrig, wie noch nie. Außerdem stellen verschiedene Stellen der Länder und Kommunen viele Förderprogramme für die Sanierung von Bestandsimmobilien zur Verfügung. Auch die KfW ist mit einem ordentlichen Tilgungszuschuss dabei. Tilgungszuschuss heißt in diesem Fall, dass Ihr einen KfW-Kredit über Eure Hausbank aufnehmt, z. B. 120.000 € und nur 80% zurückzahlen müsst, weil die KfW 20% der Summe (Bei Nachweis der energetischen Sanierung durch einen Energieberater) erstattet. Das wären mal eben 24.000 €, die Ihr nicht zurückzahlen müsst. Hört sich doch Prima an, oder? Info´s dazu findet Ihr auf den Internetseiten der KfW und vor allem lasst Euch von einem Energieberater begleiten. Die Kosten für diesen trägt auch die KfW bis zu 4.000 €, maximal 50% der Kosten des Energieberaters.
  6. Falls die Mieter Euch auf den Senkel gehen und Ihr mehr mit den Mietern diskutieren müsst, als das Ihr Freude an der Immobilie habt, überlegt Euch eine Immobilienverwaltung einzuschalten. Sie übernimmt meist die Erstkommunikation mit den Mietern und hält Euch lästige Anfragen wie: „Mein Wasserhahn tropft“ vom Leib.
  7. Wenn Ihr neben der Immobile noch weitere Verträge für das Alter abgeschlossen habt, aus der eine Rente oder eine Einmalzahlung zu erwarten ist, wäre die Empfehlung erst einmal dieses Geld Sicher zu investieren, bevor Ihr die Immobilie veräußert. Es geht nichts über eine breite Streuung der Anlagen. Heißt: Nicht alles auf ein Pferd setzen. Jede Anlageform hat seine Vor- und Nachteile und auch die Kapitalanlage kann sehr nervenaufreibend sein, wenn es nach der augenscheinlich überstandenen Krise noch mal zu einem weiteren Shut-Down kommen würde. Die Börsen reagieren sensibel auf Nachrichten aus Politik und Wirtschaft.

Und für welche Variante habt Ihr Euch entschieden? Verkaufen oder Halten? Nutzt gerne die Möglichkeit der kostenlosen Immobilienbewertung über Tarifcheck. Einfach Daten eingeben und auf den Anruf vom Immobilienmakler warten:

Ich persönlich gehe davon aus, dass die Preise am Markt sich ein wenig relativieren. In Ballungsgebieten ist ein Preisnachlass nach wie vor nicht in Sicht. Von daher sollte die Immobilie als Diversifikation (Verteilung des Kapitals auf verschiedene Anlageklassen), je nach finanziellen Möglichkeiten, gehalten und stets modernisiert werden. So hat man lange Freude an der Immobilie und evtl. seinen Nachkommen etwas schönes vererben.

Kommentiert gerne diesen Artikel. Ich freue mich auf Eure Erfahrungen und Meinungen zum Immobilienverkauf nach der Corona Krise. Bis bald!

Disclaimer

Ich muss diesen Beitrag als Werbung kennzeichnen. Warum? Ich nenne ein Produkt oder eine Marke, auch wenn ich diese selbst gekauft haben und nicht dafür beauftragt wurden. Aktuelle Gerichtsurteile lassen mir keine andere Wahl. Dieser Beitrag wurde nicht gesponsert! Er kann jedoch Affiliate-Links zu Produkten und zu anderen Anbietern enthalten. Für die Inhalte sind aber die jeweiligen Anbieter verantwortlich. Wenn ihr über diese Links etwas bestellt, kommen die Einnahmen daraus diesem Blog zugute – Danke.

Published by jetztaberlos # der Männerblog

Lest im Bereich "Über diese Seite" etwas über mich.

One thought on “Immobilie nach der Corona-Krise verkaufen?

  1. Ein Eigenheim ist schon was feines. Vorallem wenn Mann dann endlich die Möglichkeit hat, sich einen Rückzugsort einzurichten. Sei es Werkstatt, Garage oder Hobbyraum. Tipps, Tricks und Anregungen dafür kann man auch auf man-cave.world finden.

Kommentar verfassenAntwort abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Hallo! Danke für deinen Besuch auf meinem Blog! Es würde mich freuen, wenn ich Dich über neue Beiträge informieren darf. Hier kannst Du deine EMail-Adresse eintragen:

(maximal 5 Beiträge pro Monat, Abmeldung natürlich jederzeit möglich, Danke & bleib negativ! ?)