Die niederländische Architektur (am Beispiel von Zeeland)

Männer, in unserem Zeeland-Urlaub bin ich ein richtiger Fan der holländischen Architektur geworden. Vermutlich habe ich aber auch das erste Mal in meinem Leben auf die Details geachtet. Wo man hinschaut gibt es tolle Fassaden, ornamenteähnliche Klinkerstrukturen, einmalige Haustüren und Fensterprofile, detailverliebte Fensterläden, und und und. Im Laufe von nur einer Woche habe ich ungefähr 30 Bilder gemacht, die Ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Wie es früher üblich war, sind viele Gebäudeteile ineinander verstrickt. Die Menschen hatten früher ein Haus zum Leben, einen Stall, in dem die Tiere untergebracht waren, eine Küche, in dem die Tiere und die Gemüseernte vom eigenen Feld verarbeitet wurde. Um witterungsunabhängig in die Gebäudeteile zu gelangen und ggf. Synergieeffekte von der einzigen Wärmequelle im Haupthaus zu nutzen, wurden diese Gebäude mit der Zeit miteinander verbunden, um den Tieren das Erfrieren im Winter zu ersparen.

Bei vielen Häusern merkt man, dass die Eigentümergenerationen stets den Immobilienwert durch Anbauten und Erweiterungen steigerten. Sei es aus Platzbedarfs oder aus Ästhetik.

Die Ortgänge, die heutzutage bei uns sehr oft aus speziellen Dachpfannen oder Blech bestehen, werden in Holland oft aus Holz gemacht und weiß gestrichen. Zur Traufe hin verzieren diese Hölzer die gesamte Giebelseite wie ein Märchenhaus.

Kaum ein Haus in Deutschland sieht so aus. Ebenfalls Können wir in Holland wenige Objekte antreffen, welche verputzte Fassaden haben. Gefühlt wird fast jeder Neubau in Deutschland mit einem sehr günstigen Wärmedämmverbundsystem (WDVS) gebaut. Wenn man diese wunderbaren Fassaden in den Niederlanden sieht, wie sie den Jahren und der Verwitterung trotzen, möchte man den Häuslebauern in Deutschland eigentlich zurufen: „Lasst es sein und verklinkert Eure Fassade!“

Die Fensterläden sind oft der Blickfang der Immobilie. Niemand macht sie am Abend zu, aber sie sehen einfach Besonders aus. Eine Klinkerfassade im Zusammenspiel mit aufwendig gestalteten Fensterläden sind ein echter Hingucker.

Die Haustüren bzw. die Art der Haus

Die Haustüren bzw. die Art der Gestaltung der Haupteingangstüren gleicht einem einmaligem Kunstwerk. Keine Tür sieht aus, wie die andere, ich habe das Gefühl, dass es in den Niederlanden keine Standardmaße für Türen oder Fenster gibt.

Beachtenswert sind die Dreiecke aus Klinkersteinen als Gestaltungelement der Fassad. Genial und das für eine Garage! 🙂

Über den Eingangstüren befinden sich oft Oberlichter (Elemente aus Glas), die manchmal eine individuelle Verzierung erhalten. Oben im Bild ist sogar eine Lampe eingebaut, die bei Dunkelheit auch Licht gibt.

Ich persönlich habe mit mehr Reetdachhäusern an der holländischen Küste gerechnet. An Deutschlands Küsten gibt es Reetdächer wie Sand am Meer, aber in der niederländischen Region Zeeland ist dieser Anblick Mangelware. Schade eigentlich.

Hier ein Exemplar, das auch gut und gerne irgendwo im Niemandsland stehen könnte. Haus schön, die Umgebung eher weniger.

Viele Bestandsgebäude, die aus dem 17. oder 18. Jahrhundert stammen, sind mit Photovoltaik ausgestattet. Das die Energiewende in Holland voll im Gange ist merkt man nicht nur daran, sondern auch dass auffallend viele Tesla-Modelle auf den Straßen Zeelands unterwegs sind. Wie machen die Holländer das nur?

Ich weiß es: der Staat fördert die Karren. Aber jetzt scheint erstmal Schluss damit zu sein. Das hat zumindest die niederländische Regierung angekündigt.

Eine extravagante Fassade gefällig? Diese Gabillionen schmücken das Schwimmbad in einem kleinen Örtchen in Holland!

Auffällig ist ebenfalls, dass es wenig klare Linien gibt. Sicherlich dem Alter der Immobilien geschuldet, wurde hier und da mal ein An- oder Umbau gemacht, aber wenig auf Ecken oder Kanten und bereits vorhandene Abstände geachtet. Erfrischend, aber auch gleich etwas seltsam möchte ich den Stil beschreiben.

Die primäre Größe der Häuser ist in den Niederlanden scheinbar sekundär. Wenn mehr Platz benötigt wird, wird eben angebaut. Die ungleiche Dachneigung von Haupthaus und Eingangsbereich, lässt bei einigen Objekten subtil vermuten, dass der Eigentümer den Eingangsbereich nachträglich angebaut hat.

Einige Häuser – ein keine so schlechten Lage – sind „te koop“, was bedeutet, dass die Holländer manche schöne Immobilien aktuell veräußern möchten. Und das oft zu nicht überteuerten Beträgen. Wer schon immer von einem Ferienhaus in Holland geträumt hat, könnte in der aktuellen Immobiliensituation ein Schnäppchen machen. Warum die Eigentümer die (teilweisen) Traumhäuser verkaufen wollen, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Altersstruktur der Bevölkerung in Holland ist aber genau wie in Deutschland Ü42, Tendenz steigend. Vielleicht möchten viele Ihren Lebensabend auch auf einer Insel verbringen, die zu den königlichen Kolonien zählt. Vorstellen könnte ich es mir.

Ich hoffe der kleine Bildband hat Euch gefallen. Mögt Ihr ebenfalls die Häuser in Holland und an den Küstenregionen? Ich hoffe ich konnte Euch einen kleinen Eindruck der lebendigen niederländischen Architektur und vor allem vom Handwerk näher bringen. Am Ende können die Architekten so viel planen, wie sie möchten, aber umsetzen müssen es immer die Männer mit den Arbeitsklamotten. Ich freue mich über einen Kommentar und wünsche Euch weiterhin eine schöne After-Lock-Down-Corona-Zeit.

Published by jetztaberlos # der Männerblog

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